Methodenvorstellung: Lego® Serious Play®

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Organisationsberatung - Methodenvorstellung: Lego® Serious Play®

Warum spielerische Hands-on Workshops nachhaltigen Erfolg schaffen

Immer mehr Unternehmen haben Lego® Serious Play® ausprobiert und zu schätzen gelernt. Airbus nutzt es ebenso wie Beiersdorf, Mercedes-Benz, Allianz und Google, Start-ups sowieso. Und dennoch wird es nach meiner Erfahrung immer noch unterschätzt, wenn nicht sogar belächelt. Zu Unrecht! Daher hier mein persönlicher Erfahrungsbericht zu Serious Play. Also was ist dran am "ernsten" Spiel mit den bunten Steinen? Zu welchen Zwecken macht der Einsatz Sinn? Und was bringt es?

Hey, wir kennen uns doch!

Lego® Steine brauchen keine Vorstellung. Jeder, wirklich jeder kennt sie, jeder weiß, wie es funktioniert und kaum jemand kann seine Hände ruhig halten, wenn vor ihm ein großer Berg an Lego® Steinen liegt. Genau in dieser intuitiven spielerischen Hand-Gehirn-Verbindung liegt die Magie von Serious Play. Und schon Platon wusste: "Beim Spiel kann man einen Menschen in einer Stunde besser kennenlernen, als im Gespräch in einem Jahr." Kurzum: Lego® Serious Play® ist der 3D-Drucker unserer Gedanken.

Spielen? Ja, ernsthaft!

Lego® Serious Play®, kurz: LSP, ist eine seit Jahren etablierter moderierter Prozess, der Innovation und Leistung verbessert. Die Integration aus Sehen, Fühlen, Machen und Sprechen fördert die Kreativität und Innovationsfähigkeit, verbessert die Kommunikation, löst Probleme und schafft ein Wir-Gefühl. LSP ist per se "hands on", was sich wohltuend von unserem komplexen konzeptionellen Job-Alltag abhebt. Immer wieder erlebe ich, wie bereichernd es ist, wenn die Teilnehmer zur Abwechslung mit den Händen denken und mit den Augen hören. Statt Post-it-Gewitter bleibt beim LSP das geschriebene Wort die Ausnahme, die Teilnehmenden lassen Taten sprechen und modellieren ihre Antworten und Ideen ausschließlich mit Bausteinen. Und während ich in "normalen" Workshops oft erlebe, dass die Hierarchien durchschlagen oder primär die "üblichen Verdächtigen" das Wort führen, bekommen bei LSP auch die Introvertierten eine Stimme.

Grenzenlose Spielwiese

Serious Play funktioniert sowohl für Organisationen, Teams als auch für Einzelpersonen. Die Einsatzmöglichkeiten sind nahezu unbegrenzt: Workshop-Teilnehmende erarbeiten z.B. Geschäftsvisionen und -strategien, innovative Ideen, analysieren und verbessern die Zusammenarbeit im Team bzw. die gesamte Organisationskultur. Während individuelle Modelle die eigenen Gedanken und Ideen für andere sichtbar machen, dienen gemeinschaftliche Modelle dazu, ein gemeinsames Verständnis zum Thema und zur Lösung zu schaffen. Über Systemmodelle einigt sich die Gruppe auf Kräfte, Wechselwirkungen und Einflüsse innerhalb eines Systems und auf das System. Oft werden diese drei Modellarten (individuell, gemeinschaftlich und systemisch) in Reihe geschaltet. Serious Play kann als Stand-alone-Format eingesetzt werden oder als Sequenz in einem Workshop mit ansonsten konventionellen Methoden und Techniken.

Was einfach aussieht, muss professionell geführt sein

Damit aus der LSP-Erfahrung kein unkoordinierter Zeitvertreib wird, sind exzellente konzeptionelle Vorbereitung und Moderation ein Imperativ. Das Heranführen an die Methode, ein greifbares Ziel, transparente Rahmenbedingungen, passende Gruppengrößen und ein klares Timeboxing sind essentiell, um gute Ergebnisse zu schaffen. Egal, ob individuelle, gemeinschaftliche oder Systemmodelle entstehen, jede Serious Play Sequenz folgt klaren Abläufen und Prinzipien:

  1. Fragen: Zielführende, aktivierende Fragestellungen werden auf die Gruppe und die Aufgabe abgestimmt. Mein persönlicher Anspruch: Eine gute Workshop-Frage sollte keinen Raum für Missverständnisse lassen, für die Teilnehmenden relevant, zielführend und herausfordernd sein.
  2. Bauen: Wenn die Frage geklärt ist, werden die Antworten über die Lego® Steine modelliert. Es wird hands-on gebaut. Mein Highlight in jedem LSP-Workshop ist es, wenn die Teilnehmenden im Schaffensprozess in einen echten "Flow" kommen.
  3. Teilen: Die fertigen Modelle werden einzeln in kleiner Runde vorgestellt, erläutert und interpretiert. Wie bereichernd und geradezu magisch es ist, wenn die Teilnehmenden dann Assoziationen aussprechen, die sie vorher so noch gar nicht bewusst gedacht haben.
  4. Reflektieren: Abschließend wird das Modell in der Gruppe reflektiert, offene Fragen beantwortet und tiefergehende Erkenntnisse abgeleitet.

Und nach dem Spiel?

Egal, wie Ziel und Set-up aussieht, das Ergebnis einer Lego® Serious Play® Erfahrung wird durch seine 3D-Charakter eingängig, im wahrsten Sinne des Wortes anfassbar und durch die aktive Partizipation aller Teilnehmenden von der Gruppe mitgetragen: Nachhaltige Problemlösungen, innovative Ideen, Team-Building plus ein enormes Level an Identifikation und Commitment. Am besten manifestiert sich der Lego® Effekt in dem Moment, wenn fast alle Teilnehmenden am Ende des Workshops ihre Handys zücken und ihre Werke von allen Seiten fotografieren. Das ist mir in reinen Post-it-Workshops noch nie passiert.

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